1965 Exner-Bugatti
Nach dem 2. Weltkrieg versuchte Bugatti mit einem modifizierten T57 an die Vorkriegserfolge anzuknüpfen.
Zeichnung von Virgil
Exner jr.
Das Modell wurde "T101" getauft und verfügte praktisch über den T57-Motor mit 3257ccm.
Die Kompressor-Variante, T101C (C für Compresseur) verfügte über rund 200PS.
Spiegel-Modell aus dem Exner-StudioNur sieben Chassis wurden gebaut, das allerletzte davon (Chassis-Nummer 101506) wurde an einen amerikanischen Sammler verkauft,
dieser verkaufte es 1961 an Virgil Exner für 2500$.
Exner, ehemaliger Chef-Designer bei Chrysler, Erfinder der Heckflossen und des "Forward-Look"
war von der Idee fasziniert der Marke Bugatti neues Leben einzuhauchen.
In der Dezember-Ausgabe des Esquire-Magazins veröffentlichte er seine Idee einige der grossen Automarken,
die in der Weltwirtschaftskrise verschwunden waren, wiederzubeleben.
Später wurden diese "Revival Designs" vom Modell-Hersteller Renwall dem kleinen und grossen Sammler zum Kauf angeboten.
Darunter auch Duesenberg, Pierce Arrow oder Stutz.
Dank des Spiegels kann man sich ein Bild des Entwurfs machen...Exner hatte in der Vergangenheit viel mit Ghia zusammen gearbeitet, viele seiner Chrysler Prototypen wurden dort gebaut,
und so wurde auf dem gekürzten Chassis Exner's Entwurf in Italien realisiert.
nach mehr als 40 Jahren ist das Design-Modell immer noch in exzellentem ZustandAm Turiner Autosalon von 1965 wurde der T101C-X (X für Exner) der Öffentlichkeit präsentiert.
PressefotoNach einigen Jahren verkaufte Exner den Bugatti an Thomas Barett III, der ihn an Irvin Tushinsky verkaufte.
Die amerikanische "Blackhawk Collection" kaufte ihn 1984 von einem anonymen Besitzer und verkaufte das Fahrzeug später
an die General William Lyon Collection.Im September 2007 hatte ich die einzigartige Gelegenheit diesen Traumwagen selbst zu sehen (und zu fotografieren):
Anlässlich der Präsentation des Buches "Virgil Exner - Visioneer" (Autor Peter Grist) wurde in South Bend, Indiana
von Virgil Exner, Jr. ein "Exner-Aera-Event" organisiert, an dem zehn Design-Meilensteine seines Vaters gezeigt wurden.
Der Bugatti war neben dem Mercer Cobra eines der Highlights.
Gegenüber dem Renwall-Modell fallen nur kleine Designänderungen auf,
darunter die nun integrierten, rechteckigen Scheinwerfer und die fehlenden Sidepipes.
Die Linienführung des Stutz Blackhawk wurde aber definitiv von diesem Bugatti inspiriert.
Vergleicht man die aktuellen Bilder mit dem Pressefoto von 1965, so fällt auf, dass die Felgen-Reifen-Kombination geändert wurde.
Man hat heute Chromspeichenfelgen mit Weisswandreifen montiert,
gegenüber den normalen Reifen mit weissen Speichenfelgen, die damals montiert waren.
Die Heckansicht ist, bis auf das fehlende sichtbare Reserverad auch sehr ähnlich dem späteren Stutz Blackhawk...
Der Bugatti T101CX verfügt über einen Tank, der aber durch zwei Tankstutzen befüllt werden kann.
Erstaunlich: Das Ghia-Cabriolet verfügt über sogenannte "Selbstmördertüren"!
Während die Karosserielinie von Exner Senior designed wurde zeichnete sein Sohn das Interieur.
Hier ein Blick in den Motorraum...
Alle Bilder sind copyrighted!
Literatur:
Collectible Automobile, Oktober 1993
(4 Seiten, 7 Photos)