Concorso D'Eleganza Villa D'Este
2013
Sonderausstellung: Rolls-Royce
An einem so hochkarätig besetzten Concours D'Elegance
präsentiert sich der Veranstalter (BMW) natürlich gerne auch
mit seinen Fahrzeugen,
so konnte man jede Menge BMW als Shuttle Fahrzeuge
umherfahren sehen.
Doch BMW hat ja noch die Nobelmarke Rolls-Royce im
Portfolio und diese wird jedes Jahr gerne mit einem Riesenaufgebot an Fahrzeugen
den Besuchern präsentiert.
Und man ist eben nur "Besucher", wenn man im BMW Shuttle
sitzt, VIP oder Teilnehmer werden von der Rolls-Royce Fahrzeug-Armada umherchauffiert...
Rolls-Royce Fahrzeuge im Park der Villa D'Este
Dieses Jahr war neben einer beträchtlichen Anzahl
von Fahrzeugen aus der aktuellen Produktion ein Silver Ghost der Eyecatcher.
Handelte es sich doch um ein ganz besonderes Fahrzeug:
Der "Radley"-Silver Ghost war vor 100 Jahren Teilnehmer
der Alpenfahrt.
Radley-Ghost
1912 blamierte sich Rolls-Royce bei der Alpenfahrt,
bei steilen Passfahrten musste doch tatsächlich
der Privatfahrer James Radley seine Passagiere bitten auszusteigen und
den Berg zu Fuss hinaufzugehen.
Bei Rolls-Royce war man "not amused" und wollte im
nächsten Jahr alles richtig machen.
Der Silver Ghost wurde stark überarbeitet und
erhielt neben einem vierten Gang, mehr Bodenfreiheit,
einem grösseren Kühler und anderen Verfeinerungen
die Zusatzbezeichnung "Continental".
Ausserdem wurden gleich drei Werkswagen für die
Teamwertung gemeldet.
James Radley wollte ebenfalls wieder starten und orderte
einen neuen Silver Ghost, der ebenfalls über die ganzen Modifikationen
verfügte.
Deutlichster Unterschied zu den Teamwagen war, dass
Radley bereits elektrische Scheinwerfer für sein Fahrzeug wählte,
während die Rolls-Royce Werkswagen noch mit Carbid-Lampen versuchten
Licht ins Dunkel zu bringen.
Der Sieg war überwältigend!
Bis auf eine Etappe (unfallbedingt) fuhren alle vier
Rolls-Royce stets als erste über die Ziellinie.
(Die Teamwertung wurde trotzdem von Audi gewonnen...)
Rolls-Royce Silver Ghost "Radley", 1913
Zum Verständnis: Die Alpenfahrt war keine Spazierfahrt.
Die Strecke, die man 1913 bewältigen musste war
immerhin über 2600km lang, diese musste innert 8 Tagen bewältigt
werden und beinhaltetet 19 Pässe.
Wohlgemerkt, bei den Strassen handelte es sich um
bessere Feldwege. Geteerte Strassen? Fehlanzeige!
Die Pass-Strassen waren Schotterwege, was der Traktion
nicht sonderlich diente.
Alpenfahrt Silver Ghost mit aktuellem Sondermodell
Der hier abgebildete Silver Ghost mit der Zulassung
R-827 hat das Chassis 2260E und ist das einzig "überlebende" Fahrzeug
dieser Rallye.
Der heutige Besitzer des Radley-Wagens reiste auf
eigener Achse, immerhin gute 1000 Meilen von England an den Comer See.
Etwas enttäuschend für den Besitzer war,
dass sein Fahrzeug nicht am Concours teilnehmen konnte / durfte, wobei
der erste Concorso D'Eleganza Villa D'Este 1929 stattfand und somit sind
nur Fahrzeuge ab 1929 zum Concours zugelassen. Er hätte locker den
Pokal für die weiteste Anreise auf eigener Achse gewonnen!
2013 Rolls-Royce Ghost Alpine Trial Centenary Sondermodell
mir Vorbild 1913 Rolls-Royce Silver Ghost "Radley"
In Cernobbio stellte man ein limitiertes Sondermodel
auf Basis des aktuellen Ghost vor.
Das Alpine Trial Centenary genannte Modell ist im
gleichen hellblau, wie das Original lackiert,
ausserdem ist der Kühlergrill wie beim Silver
Ghost in schwarz gehalten, ebenso die Felgen.
Auf der Beifahrerseite zeigt das Armaturenbrett ein
Höhenprofil der historischen Alpenfahrt.
Alpenfahrt-Fahrzeuge von Rolls-Royce
Für das Original war der Concours in Villa D'Este
nur der gemütliche Teil des Jubiläumsprogramms, danach ging es,
natürlich auf eigener Achse,
weiter Richtung Österreich, wo die Neuauflage
der Alpenfahrt wartete, was wieder gute 2500km über diverse Pässe
bedeutete.
Ghost und Silver Ghost
Doch auch dieses anspruchsvolle Programm wurde ohne
nennenswerte Schwierigkeiten gemeistert.
An dem Mythos, dass Rolls-Royce die besten Autos der
Welt baut scheint doch irgendwie etwas dran zu sein...
Rolls-Royce Ghost Alpine Trial Centenary Sondermodell
Rolls-Royce Wraith
Ein weiteres Highlight, das etwas abseits des grossen
Besucheransturms gezeigt wurde war das neue Rolls-Royce Coupe.
Der Wraith basiert auf dem "kleinen" Rolls-Royce,
dem Ghost, und feierte 2013 am Genfer Automobilsalon Premiere.
Rolls-Royce Wraith
Die Front, zweifellos repräsentativ, der doninante
Kühlergrill macht klar was vor einem steht.
Tradition wird bei Rolls-Royce grossgeschrieben.
Rolls-Royce Wraith Coupe
Der Wraith verfügt, wie sein grosser Bruder, das Phantom Coupe über hinten angeschlagene Türen.
Rolls-Royce Wraith
Das Heck zeigt eine gute Linienführung, das Coupe
ist trotzdem für Passagiere auf der Rückbank komfortabel gerüstet.
Ein Rolls-Royce ist eben auch zweitürig kein
Kleinwagen.
Nachfolgend sind die in Cernobbio gezeigten Serienfahrzeuge zu sehen. Eine beeindruckende Anzahl mit noch beeindruckenderem Neuwert.
Rolls-Royce Ghost:
Das Einsteigermodell, sozusagen der Baby-Royce...
Rolls-Royce Phantom:
Den grossen Rolls-Royce gibt es in vier Karosserievarianten,
neben der Limousine gibt es eine Version mit Extended Wheelbase "EWB" (verlängertem
Radstand),
ausserdem ein Cabrio "Drophead Coupe" und ein Coupé.
Ehrensache, dass man jede Version potentiellen Kunden zur Ansicht mitgebracht
hatte.
Und zum Abschluss noch einen Veteran, der dieses Jahr auch an der Techno Classica Essen zu sehen war:
Rolls-Royce Silver Cloud I Drophead Coupe H.J. Mulliner,
1957