Concorso D'Eleganza Villa D'Este
2013
RM Auctions
Zum zweiten Mal führte RM-Auctions anlässlich
des Concours D'Elegance Villa D'Este auf dem Gelände der Villa Erba
eine Auktion durch.
Ganz so spektakulär, wie 2011 waren die angebotenen
Fahrzeuge nicht, immerhin wurden in der Auktion
von 2011 einige Prototypen aus dem Bertone Museum angeboten.
Doch unter den angebotenen Fahrzeugen fand sich doch
der ein oder andere, der auf der persönlichen Wunschliste einen Toprang
belegt.
Lot 101: 2009 Maserati Quattroporte Touring Superleggera
Bellagio
Schätzung: 80'000 - 120'000 Euro
Verkauft für 117'600 Euro
Der erste von vier (2009) gebauten Belagio Fahrzeugen, der Erstbesitzer war Finanzier und Ex Ducati Präsident Dr. C. Bonomi.
Lot 102: 1962 Ferrari 250GTE, #3827GT
Schätzung: 140'000 - 190'000 Euro
Verkauft für 235'200 Euro
Der 250GTE der zweiten Serie ist ein relativ "günstiger" Kandidat, wenn man einen Ferrari 250 in seine Garage holen will.
Lot 103: 1955 Porsche 356 Pre-A 1500 Speedster
Schätzung: 160'000 - 200'000 Euro
Verkauft für 190'400 Euro
Der Speedster wurde ursprünglich in die USA ausgeliefert, angeboten wurde das Fahrzeug aus italienischem Besitz.
Lot 104: 1957 BMW 503 Cabriolet
Schätzung: 260'000 - 340'000 Euro
High-Bid: 240'000 Euro
Eines von nur 139 Cabriolets, ausgerüstet mit Rudge-Rädern und Mexico-Radio, trotzdem nicht verkauft.
Lot 105: 1965 Ferrari 275GTB, #07743
Schätzung: 750'000 - 850'000 Euro
Verkauft für 1'120'000 Euro
Dieser 275GTB "Shortnose" war das Ausstellungsfahrzeug
von Auto-Becker an der IAA 1965, wurde aber anschliessend in die USA verkauft.
Nach einem Umbau der Front wurde aus ihm ein "Longnose",
was aber, nach einigen Jahren in der Hand verschiedener deutscher Besitzer,
von einem polnischen Eigentümer wieder "zurückrestauriert" wurde,
so steht das Fahrzeug nun wieder da, wie es 1965 ausgesehen hat.
Lot 106: 1929 Bugatti T40 Roadster, #40 845
Schätzung: 250'000 - 300'000 Euro
Verkauft für 324'800 Euro
Einer von 13 "Jean Bugatti Roadstern" die noch bekannt
sind, 42 wurden gebaut, bei insgesamt 780 T40-Modellen.
Besonderheit dieses Exemplars ist die Farbgebung in
rot/schwarz, so, wie sie auch Jean Bugatti für sein Exemplar gewählt
hatte,
ausserdem war das Fahrzeug seit 1984 im gleichen Besitz.
Lot 107: 1929 Rolls-Royce Phantom I Tourer, #820R
Schätzung: 340'000 - 420'000 Euro
Verkauft für 268'800 Euro
Diesen Rolls-Royce
Phantom I war eines der Fahrzeuge, das 2001 bereits von mir am European
Concours Schwetzingen abgelichtet wurde,
damals entstanden (aus heutiger Sicht) leider nur
Dias.
Lot 108: 1962 Mercedes 300SL Roadster with Hardtop
Schätzung: 650'000 - 800'000 Euro
Verkauft für 1'114'400 Euro
Für den Erstbesitzer in der Schweiz verfügte
dieser 300SL über eine kurze Hinterachsübersetzung,
die bei der erfolgten Restaurierung in eine lange
Übersetzung getauscht wurde,
neben einigen weiteren Verbesserungen wurde auch eine
wirksame Isolation zwischen Motorraum und Fahrgastzelle installiert,
um dem Fahrer und Beifahrer etwas mehr Komfort zu
bieten.
Lot 109: 1968 Ferrari 365GTC, #11997
Schätzung: 490'000 - 550'000 Euro
Verkauft für 588'000
Auch dieser Ferrari ist auf Welt-Tournee..., ausgeliefert
in Italien, danach Stationen in den USA und Deutschland...
Natürlich liess man auch diesem 365GTC über
die Jahre viele Restaurierungsarbeiten angedeihen.
Lot 110: 1947 Cisitalia 202S MM Nuvolari Spyder, #002S
Schätzung: 450'000 - 550'000 Euro
Verkauft für 425'600 Euro
Dieser 202S trägt die Bezeichnung "MM" zu Recht,
denn 1947 erreichte er einen 4. Gesamtplatz bei der Mille Miglia.
Nuvolari erreichte bei der gleichen Veranstaltung
den 2. Platz, weswegen die Karosserieform seinen Namen als Zusatzbezeichnung
erhielt.
002S unterscheidet sich jedoch von den anderen Werkswagen,
denn seine Karosserie besteht noch aus Stahl, während die späteren
Aufbauten, neben kleinen Detailänderungen, aus Aluminium bestanden.
Nach einigen Jahren (und Besitzern) in den USA wurde
das Fahrzeug nun mit Schweizer Papieren angeboten.
Lot 111: 1973 Ferrari 365GTB/4 Daytona Coupé,
#16415
Schätzung: 260'000 - 320'000 Euro
Verkauft für 380'800 Euro
Der Erstbesitzer dieses Daytona, für über 30 Jahre, war der französische Ferrari-Importeur Charles Pozzi.
Lot 112: 1960 Riva Tritone Special Cadillac "Ribot
III"
Schätzung: 500'000 - 700'000 Euro
High-Bid: 460'000 Euro
Lot 113: 1937 Bugatti T57 Coach Ventoux, #57 524,
Motor: #379
Schätzung: 295'000 - 400'000 Euro
Verkauft für 324'800 Euro
Der 99. von insgesamt 164 Ventoux Modellen hat neben
seiner besonderen Karosserie mit "Teardrop"-Designelementen auch eine bewegte
Geschichte.
Ursprünglich in Frankreich ausgeliefert wurde
er nach einigen Besitzerwechseln nach Belgien verkauft.
Wohl aus Steuergründen wurde die Chassis- und
Motornummer vor einem Export nach Südafrika geändert (Chassis
#57 422, Motor: #310),
was nach der Rückkehr nach Belgien rückgängig
gemacht wurde.
Lot 114: 1929 Bentley 6 1/2-litre Sedanca De Villa,
#KR2687
Schätzung: 600'000 - 700'000 Euro
High-Bid: 540'000 Euro
1929 stand dieser Bentley
6 1/2-Litre Fahrzeug auf der Olympia Motor Show und ist somit eines
der wenigen Fahrzeuge,
das noch über die originale Karosserie verfügt.
Viele Chassis wurden mit sportlichen Tourer-Karosserien "aufgewertet".
Der Besitzer wird das Wochenende nicht in guter Erinnerung
behalten, nicht nur, dass sein Fahrzeug eines der wenigen war, das nicht
verkauft wurde,
am Sonntag wurde der Bentley auch noch beim Standortwechsel
"abgefackelt".
Der Motor ging in Flammen auf, was zwar relativ schnell
gelöscht werden konnte,
doch das Feuer und das Löschpulver werden einen
längeren Werkstattaufenthalt nötig machen...
Lot 115: 1985 Ferrari 288GTO, #54777
Schätzung: 800'000 - 950'000 Euro
Verkauft für 963'200 Euro
Nur 273 Exemplare sorgten in den 80er-Jahren für
eine Ferrari Hysterie.
Alle wollten einen haben, nur wenige bekamen einen.
Für Niki Lauda baute man den Letzten, und der wurde ihm dann geschenkt...
Der 288GTO gilt als Urvater der Ferrari-Supersportwagen,
die Nachfolger waren F40, F50, Enzo und nun der LaFerrari.
Lot 116: 1954 Cisitalia 33DF Voloradente
Schätzung: 135'000 - 175'000 Euro
Verkauft für 138'800 Euro
Der Nachfolger des Typs 202 war der 33DF, designed
von Aldo Brovarone,
der später Chef-Designer bei Pininfarina wurde
(und unter anderem das Vorbild des in der Kategorie
P ausgestellten Pininfarina Sergio schuf)
Lot 117: 1967 Lamborghini Miura P400, #3087
Schätzung: 360'000 - 420'000 Euro
Verkauft für 425'600 Euro
Nur 474 Fahrzeuge dieses Typs wurden gebaut, das versteigerte
Modell wurde ursprünglich in die Schweiz ausgeliefert,
später in die USA verkauft und war seit einigen
Jahren in einer italienischen Sammlung.
Lot 118: 2004 Ferrari Enzo
Schätzung: 760'000 - 880'000 Euro
Verkauft für 1'069'600 Euro
Insgesamt 400 Enzo-Fahrzeuge wurden gebaut, dieser
hier stammt aus Erstbesitz und hat erst etwas über 1000km auf dem
Tacho.
Leider wurde er beim Brand des Bentley mit Löschpulver
eingenebelt.
Lot 119: 1905 Fiat 60HP Five Passenger Touring
Schätzung: ---
High-Bid: 1'300'000 Euro
Ein frühes "Supersportscar", der ausgestellte
Fiat hatte schon damals eine Aluminium-Karosserie in den USA erhalten.
Der Motor hatte in Wirklichkeit 100PS, was zu dieser
Zeit auch die Fiat Rennwagen hatten.
Erstbesitzer war August Anheuser Busch, der Bier-Magnat,
der den Wagen auf Empfehlung von Kaiser Wilhelm I. von Deutschland kaufte.
Etwa 20 Fahrzeuge dieses Typs wurden gebaut, heute
sind noch drei Stück bekannt.
Nach mehr als 100 Jahren ist laut RM Auctions noch
85% der Originallackierung vorhanden, sowohl Fiat-Chassis, als auch Karosserie
von Quinby, sind überaus original.
2012 belegte das Fahrzeug in Pebble Beach, in der
Klasse der Fahrzeuge im Originalzustand, den 2. Platz, hinter einem...
STUTZ...
Lot 120: 1962 Ferrari 400 Superamerica SWB Coupé
Aerodinamico, #3559SA
Schätzung: 1'900'000 - 2'300'000 Euro
Verkauft für 2'184'000 Euro
Dieser 400 SA wurde, gemäss seiner Typenbezeichnung,
in die USA ausgeliefert,
kam von dort aber auch zwischenzeitlich einmal in
die Schweiz, bevor er wieder nach den USA verkauft wurde.
Lot 121: 1930 Bugatti T46 Coupé Superprofilée,
#46 208
Schätzung: 840'000 - 1'000'000 Euro
Verkauft für 672'000 Euro
Ursprünglich war eine viertürige Limousinen-Karosserie
auf dem Chassis 46 208.
Ein dänischer Museumsbesitzer liess diese "Recreation"-Karosserie
anfertigen, ist es doch einer der gelungensten Entwürfe von Jean Bugatti.
Lot 122: 1953 Moretti 750 Gran Sport Berlinetta
Schätzung: 110'000 - 150'000 Euro
Verkauft für 134'400 Euro
Letztes Jahr wurde in Klasse
D ein identisches Modell ausgestellt.
Bei dem auktionierten Fahrzeug handelt es sich um
das erste von etwas 10 Fahrzeugen, das in die USA exportiert wurde.
In der August-Ausgabe der Zeitschrift Road & Track
im Jahr 1954 wurde es in einem Fahrbericht vorgestellt.
Lot 123: 1933 MG K3 Magnette, #K3001
Schätzung: 580'000 - 700'000 Euro
Verkauft für 408'800 Euro
Der erste K3 nahm als Werkswagen an der Mille Miglia
teil, später wurde die originale Karosserie durch eine Leichtbauversion
eines anderen K3 ersetzt.
In Klasse
I war ein weiteres Fahrzeug dieser Baureihe zu sehen.
Lot 124: 1965 Ferrari 275GTS, #07189
Schätzung: 650'000 - 780'000 Euro
Verkauft für 795'200 Euro
Nur 200 Fahrzeuge gibt es vom 275GTS, dieser hier wurde an Auto-Becker ausgeliefert.
Lot 125: 1927 Bugatti T37 Grand Prix, #37 254
Schätzung: 750'000 - 1'000'000 Euro
High-Bid: 730'000 Euro
Nicht verkauft wurde dieser T37, der deutliche Gebrauchsspuren zeigte, die er teilweise in Malaysia erhalten hatte.
Lot 126: 1997 Ferrari F50
Schätzung: 420'000 - 480'000 Euro
Verkauft für 560'000 Euro
Zum 50. Firmenjubiläum machte Ferrari mit dem F50 349 Ferrari-Besitzern ein Geschenk, das sie selber zahlen durften.
Lot 127: 1929 Bugatti T44 Grand Sport, #44 1008, Motor
743
Schätzung: 300'000 - 360'000 Euro
High-Bid: 265'000 Euro
Ursprünglich wurde dieser T44 mit einer Gangloff-Cabriokarosserie
ausgeliefert, nach Belgien.
1969 landete der Wagen, mittlerweile mit einer Karosserie
von einem anderen Bugatti in New York, als Dekoration im Pub des General
Motors Gebäudes.
Dort fing er Feuer, als sein Benzin auf irgendwelche
Gebäude-Elektrik tropfte...
Der nachfolgende Besitzer restaurierte den T44 unter
Verwendung einer englischen Karosserie.
Lot 128: 1989 Ferrari F40
Schätzung: 320'000 - 380'000 Euro
Verkauft für 470'400 Euro
Der Nachfolger des 288GTO kam zum 40. Firmenjubiläum
und war der letzte Ferrari, dessen Entwicklung der Firmengründer überwachte.
Die Weiterentwicklung eines Rennprojekts auf Basis
des 288GTO musste sich mit dem Porsche 959 vergleichen lassen und spaltete
die Autoenthusiasten in zwei Lager.
Entweder den puren, brutalen F40 oder den High-Tech
Sportler von Porsche..., die Daten sprachen für den 959, das Herz
jedoch meist für den Ferrari.
Lot 129: 1955 Lancia Aurelia B24S Spider
Schätzung: 500'000 - 600'000 Euro
Verkauft für 492'800 Euro
Nur noch 114 von 181 Linkslenkern dieses Typs sollen existieren.
Lot 130: 1953 Ferrari 340/375 MM Berlinetta Competizione,
#0320AM
Schätzung: ---
Verkauft für 9'856'000 Euro
Mit der Startnummer 14 startete dieses Fahrzeug 1953
am 24 Stunden Rennen von LeMans.
Nach einem vielversprechenden Start wurde 0320AM disqualifiziert,
da man in Runde 12 Bremsflüssigkeit nachfüllte, es aber eine
Regel gibt, die besagt, dass in den ersten 28 Runden keine Flüssigkeiten
nachgefüllt werden dürfen...
Nach dem Rennen wurde der Motor vom 340 zum 375 aufgebohrt,
sowie weitere Modifikationen durchgeführt.
Lot 131: 1937 (Jaguar) SS100 2 1/2-litre Roadster
Schätzung: 250'000 - 300'000 Euro
Verkauft für 280'000 Euro
Standard Swallow (SS) brachte mit dem Modell "Jaguar"
einen potenten Sportwagen auf den Markt,
nach dem Krieg wurde der Modell- zum Firmennamen.
Die Bezeichnung "100" deutete übrigens auf die
erreichbare Höchstgeschwindigkeit (natürlich in mph / Meilen
pro Stunde) hin.
Lot 132: 2010 Ferrari 599XX
Schätzung: 800'000 - 1'100'000 Euro
Verkauft für 918'400 Euro
Einer von nur 29 gebauten 599XX, der bisher nur einmal in Fiorano auf die Rennstrecke durfte.
Lot 133: 1966 Ferrari 330GTC, #09359
Schätzung: 295'000 - 355'000 Euro
Verkauft für 448'000 Euro
Der 330GTC wurde in Rom ausgeliefert, das am Fahrzeug
befindliche Nummernschild zeugt davon.
Der Erstebesitzer verkaufte es an eine Filmfirma,
diese an eine andere Filmfirma, bevor der Ferrari in Sammlerhände
gelangte.
Lot 134: 1924 Bugatti T30 Torpedo, #4289
Schätzung: 290'000 - 340'000 Euro
Verkauft für 313'600 Euro
Einer von rund 600 Exemplaren des T30.
Das Chassis wurde nach England ausgeliefert und mit
einer Karosserie versehen.
Während dem 2. Weltkrieg wurde das Chassis versteckt
und wohl erst in den 80er Jahren wieder entdeckt.
Das Fahrzeug erhielt eine neue Karosserie, nach Originalentwürfen
aus der Zeit.
Lot 135: 1964 Ferrari 250GT Lusso Berlinetta, #5275
Schätzung: 670'000 - 770'000 Euro
Verkauft für 974'400 Euro
Von 1998 bis 2000 war dieser Lusso im Besitz von Victor Muller, dem Gründer von Spyker.
Lot 136: 1929 Bentley 4 1/2-litre Open Tourer
Schätzung: 530'000 - 690'000 Euro
Verkauft für 490'000 Euro
Einer von 204 Bentley 4 1/2-litre.
Lot 137: 1961 Ferrari 250GT Series II Cabriolet, #2533GT
Schätzung: 680'000 - 780'000 Euro
Verkauft für 834'400 Euro
Auch hier zeigte sich wieder, dass Ferrari immer gerne einen neuen Besitzer finden, auch hier wieder über dem oberen Schätzwert.
Lot 138: 1956 Riva Ariston Cadillac "Slughi"
Schätzung: 180'000 - 220'000 Euro
High-Bid: 150'000 Euro
Lot 139: 1993 Jaguar XJ220
Schätzung: 150'000 - 190'000 Euro
Verkauft für151'200 Euro
Eigentlich ein atemberaubender Supersportwagen, der
den Vergleich mit Ferrari F40 und Porsche 959 nicht zu scheuen braucht.
Doch so richtig faszinieren kann er wohl nicht und
so kann er zu einem Drittel des Preises eines F40 in die Garage.
Lot 140: 2001 Ferrari 550 Barchetta
Schätzung: 110'000 - 150'000 Euro
Verkauft für 151'200 Euro
Mit der Barchetta feierte Pininfarina sein 70. Firmenjubiläum,
wovon allerdings nur 448 Stück produziert wurden.
Dieses Exemplar stammt aus Erstbesitz.