Saab Facett
1964
An der 3. Geneva Classics stellte General Motors den Saab Facett aus.
Basierend auf einem der sechs Prototypen
des Saab Sonett I entwickelte
Sigvard Sorensen einen
eigenen Entwurf für ein kleines Sportcoupé.
Saab Sonett I, Chassis Nummer 4, 1956
Sorensen, angestellt in der Saab Designabteilung nutzte
1961 die Gelegenheit den 4. Sonett-Prototypen zu kaufen
und entfernte die Kunststoffkarosserie um eine alltagstaugliche
Karosserie auf das Chassis zu bauen.
Die neue Karosserie wurde aus Metall gebaut, da eine
Kunststoffkarosserie für das geplante Einzelstück viel zu aufwendig
gewesen wäre. Unterhalb der Fensterflächen gelang ihm eine wirklich
sportliche Linie, während die obere Hälfte des Fahrzeugs wohl
zu Gunsten der Alltagstauglichkeit und verfügbarer Glasscheiben deutlich
plumper ausgeführt werden musste.
Unter der Karosserie wurde der Sportmotor des Sonett
gegen einen weniger problematischen Serienmotor ausgetauscht,
jedoch ebenfalls ein Zweitakt-3-Zylinder
mit rund 750ccm und sagenhaften 57,5(!)
PS,
auch wurde der Tank aus der Gefahrenzone über
die Hinterachse verlegt.
Bereits 1966, zwei Jahre nach Fertigstellung (und mit
einem Front- und Heckschaden) wurde das Fahrzeug an
Nils-Erik Landström
verkauft, der den Facett bis 1988 fuhr und dann für sechs Jahre "einmottete".
1994 kaufte der deutsche Arzt Dr.
Klaus Müller-Ott nicht nur den Facett,
sondern auch die übriggebliebenen Karosserieteile
des Sonett.
Bei Lorenz & Walsdorff (die
auch einmal einen Stutz IV-Porte
und einen Stutz Bearcat
verkauften) wurde das Chassis restauriert und mit der Karosserie des Sonett
I komplettiert. Das Aus für den Facett.
Später wurde jedoch ein zusätzliches Chassis
gebaut,
damit auch der Facett wieder Räder unter seine
mittlerweile ebenfalls restaurierte Karosserie bekam.
Heute gehören beide Fahrzeuge einem schweizer
Saab Händler und sind somit
in guten, fachkundigen Händen.
Vielen Dank an den Besitzer, Herrn Hirsch, für seine Informationen zur Geschichte des Sonett/Facett!