1965 Mercer-Cobra
1963 stellte Virgil Exner
in der Dezember Ausgabe des Esquire-Magazins
eine Serie von Fahrzeugen vor.
Unter dem Begriff "Revival Cars"
versuchte er seine Design-Ideen für berühmte Automarken, die
in der grossen Wirtschaftskrise verschwunden waren, vorzustellen.
Neben Duesenberg, Bugatti
und Pierce Arrow fand sich auch ein Vorschlag
für einen neuen Mercer.
Diese Vorschläge, die später relativ grosse
Verbreitung als Kunststoffmodellautos der Firma Renwal
fanden,
sah auch die "American Copper
Development Association",
eine Vereinigung, die, kurz gesagt, versuchte Kupfer
an die Autoindustrie zu verkaufen.
Die Gesellschaft entschied sich zur Produktion eines
Ausstellungsfahrzeuges, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Und so kam man auf die Idee den Designvorschlag von
Virgil Exner in die Tat umzusetzen.
Man besorgte sich ein Shelby Cobra Chassis (VIN: CSX 2451), das um 18 Inches verlängert wurde.
Virgil Exner arbeitete zu seiner Zeit bei Chrysler
viel mit dem italienischen Karosseriebauer Ghia
zusammen, doch diesmal nicht, wohl aus Kostengründen,
so wurde die Firma Sibona-Basano,
ebenfalls in Turin beheimatet, ausgewählt.
Während des folgenden Jahrzehnts tourte der Mercer-Cobra
für die "American Copper Development Association" durch die ganze
Welt,
bevor er 1979 für 165,000$ zum Verkauf angeboten
wurde.
Zum Zeitpunkt des "Era of Exner Events" (2007) befand
sich das Fahrzeug in der Sammlung von General William
Lyon.
In der Sammlung befindet sich auch der allerletzte
"echte" Bugatti, ein T101,
der ebenfalls eine Revival-Karosserie von Virgil Exner
trägt.
Der Mercer Cobra verfügt über eine Menge
interessanter Details!
Zum Beispiel die ausklappbaren Scheinwerfer...
Um das Thema "Kupfer" ausgiebig dem Betrachter näher
zu bringen sind alle Teile, die normalerweise verchromt sind,
in verschiedenen Kupferlegierungen ausgeführt.
Kupfer findet sich auch überall im Innenraum,
auch an den Armaturen, die übrigens nur Attrappen sind,
denn das Fahrzeug war nicht für Fahrten gedacht.
Da es nun aber doch jedes Jahr einige Kilometer aus
eigener Kraft bewegt wird,
hat man nun hinter einer vorhandenen Abdeckung funktionierende
Armaturen hinzugefügt.
Zum Schluss noch ein Blick auf den Motor, einen 289er-Cobra.
Im August 2011 wurde der Mercer Cobra von RM-Auctions bei einem Höchstgebot von $ 660'000 versteigert!
Literatur:
Esquire Magazine, December 1963 (Leider habe ich noch
immer keine Ausgabe auftreiben können)
Collectible Automobile, Dezember
1992 (4 Seiten, 4 Photos)