Stutz Blackhawk
1. Prototyp
1969

In einer Ausgabe des Esquire Magazins (Dezember 1963) stellte der ehemalige
Chrysler Design-Chef Virgil Exner, zusammen mit seinem Sohn, eine Serie von Fahrzeugen vor.
Grossartigen, aber meist während der Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre untergegangenen Automobilmarken wurde am Zeichentisch neues Leben eingehaucht,
nach dem Motto:
"So würden sie heute (1963) aussehen..."
Unter den Designs waren Vorschläge für Duesenberg, Stutz und Bugatti.
Das Design für den Bugatti wurde von Exner auf dem letzten Chassis des Bugatti Typ 101C aus der Bugatti-Fabrik realisiert.

Die Idee einer neuen Duesenberg-Limousine wurde mit abgewandeltem Design versucht in die Tat umzusetzen,
scheiterte aber nach nur einem Prototypen an der Finanzierung.

Stutz, ursprünglich in den USA der 1920/30er Jahren berühmt für seine sicheren Sportwagen
(beste LeMans Platzierung eines amerikanischen Fahrzeuges, bis der Ford GT den Gesamtsieg errang)
wurde durch den Investment-Bankier James D. O'Donnell wiederbelebt,
mit einer Mischung aus dem Duesenberg-Prototypen und der ursprünglichen Designzeichnung für das Stutz Coupé.

1969 Stutz

Basierend auf einem Pontiac Grand Prix Fahrgestell wurde in Italien, bei Ghia, der hier abgebildete erste Prototyp gebaut.

Stutz Blackhawk
Dieses Bild ist auch in dem englischsprachigen Buch von Peter Grist "Virgil Exner - Visioneer"!

Virgil Exner verwendete Designelemente klassischer Automobile,
wie zum Beispiel freistehende Scheinwerfer, offenliegendes Reserverad, angedeutete Trittbretter,
seitliche Auspuffrohre und vor allen Dingen den klassischen Kühlergrill,
der zu Anfang der 70er Jahre bestenfalls noch von Mercedes als Design-Element eingesetzt wurde.

Stutz Prototyp

Um das Thema "Sicherheit" bei den neuen Modellen hervorzuheben wurde der Blackhawk als einziges Auto
weltweit serienmässig mit den neuen LXX-Sicherheitsreifen der Firma Firestone ausgerüstet.
Leider erwies sich dieser Reifen,
der bereits 1970 über Notlaufeigenschaften verfügen sollte als sehr unsicher und wurde nach kurzer Zeit vom Markt genommen.

1. Stutz Prototyp
Man beachte die Werbeaufschrift am Sattelauflieger im Hintergrund!

Zum Design gab es und gibt es immer noch viele kritsche Stimmen.
Pseudo-Trittbretter, die mit den Türen öffnen sind sinnlos,
funktionslose seitliche Auspuffrohre, ein offenes Reserverad,
was soll das???

Seitenansicht

Nun, Exner versuchte mit seinen Designs Autos der 1930er Jahre in die Neuzeit zu holen,
unter Zuhilfenahme klassischer Elemente.
Er schuf somit die ersten Neo-Klassiker, Mitte der 60er Jahre!
Sogenannte Neo-Classics, wie der Excalibur, sind eher modernisierte Repliken,
die sich an einem Original-Fahrzeug der 30er Jahre orientieren und kein eigenes Design aufweisen.
Sie sind nur ein Kompromiss von altem Karosseriedesign und neuer Technik.
Erst viel später versuchte man es wieder mit einem Neo-Klassiker, übrigens bei Chrysler, mit dem PT-Cruiser.
Und heute sieht man eine ganze Menge von Serienautos, die ihre Vorfahren imitieren und somit keine Neo-Klassiker,
sondern eher Retro-Fahrzeuge sind, zum Beispiel VW New Beetle, Ford Mustang, Fiat 500, etc.

Stutz Blackhawk, by Ghia

Die Vorstellung des neuen Stutz Blackhawk fand im Januar 1970 in der stilvollen Umgebung des Waldorf-Astoria Hotels statt.
Der erste Käufer eines Blackhawks war Elvis Presley und es folgten viele Berühmtheiten,
die das damals teuerste Serienauto der Welt in ihrer Garage haben wollten.

Heckansicht

Dieser Prototyp war im Besitz des Firmengründers James D. O'Donnell, bis zu dessen Tod,
heute ist das Fahrzeug in Kanada, im Besitz von Branko Kavcic.

Diese Aufnahmen wurden am Stutz Treffen 2004 auf Graceland gemacht.

Um mehr über dieses Auto, diese Automarke zu erfahren:

Bugatti 101C-X, 1965
Mercer Cobra, 1965

Stutz Blackhawk 1971
Stutz Blackhawk 1972

Stutz IV-Porte
Stutz Bearcat, 1983

oder:
Stutz Homepage
(sorry, da ist alles nur auf englisch...)

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